Die Schulter: Anatomie und Funktion

Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper und das komplizierteste. In der Schulter treffen drei Knochen, zahlreiche Muskeln sowie Sehnen und Bänder aufeinander. Sie sind so miteinander verbunden, dass der Arm in fast jede Richtung bewegt werden kann. Diese Beweglichkeit führt aber auch zu einer hohen Verletzungsanfälligkeit. Treten Schmerzen in der Schulter auf, ist daher die Ursache mitunter schwer zu erkennen.

Ursachen für Schulterschmerzen

Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen haben. So sind akute Schulterschmerzen oft Folge von Stauchungen oder Prellungen bei Unfällen und Stürzen. Verletzungen der Rotatorenmanschette, einer Muskelgruppe, die eine Manschette um die Schulter bildet, haben akute Schmerzen in der Schulter zur Folge.

Chronische Schulterschmerzen können zudem durch Muskelverspannungen entstehen. Nacken- und Schulterverspannungen werden beispielsweise durch eine einseitige Haltung bei der Büroarbeit oder der Arbeit am Computer begünstigt.

Eine weitere Ursache kann eine Gelenkabnutzung des Schultergelenks sein. Bei der sogenannten Omarthrose (Arthrose = Gelenkverschleiß) ist die Knorpelschicht an den beteiligten Knochen abgenutzt. Dadurch kann es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen kommen.

Das Engpass-Syndrom (Impingement-Syndrom) ist ebenfalls häufig für Schulterschmerzen verantwortlich. Es entsteht, wenn Nerven und Gefäße am Schultergelenk eingeklemmt werden oder generell nicht genügend Platz haben. Dadurch werden auch Muskeln, Sehnen und Schleimbeutel in Mitleidenschaft gezogen, die das Schultergelenk stützen und bewegen. Auch aktive Sportler, die viel werfen (Handball, Speerwerfen etc.), leiden häufiger unter diesem Syndrom.

Bei der Schultersteife kommt es zur Schrumpfung der Gelenkkapsel. Die Schrumpfung vollzieht sich schleichend in mehreren Phasen. Auch die Kalkschulter entwickelt sich über Jahre. Beide führen zur Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Schulter, die mit der Zeit immer größer wird. Einhergehend mit der Bewegungseinschränkung entstehen Schmerzen in der Schulter, die mit Fortgang der Erkrankung zunehmen.

Entzündliche rheumatische Erkrankung der Gelenke, wie z. B. die rheumatoide Arthritis können ebenfalls Schulterschmerzen auslösen. Sie sollten daher bei Schmerzen in der Schulter immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und die nötigen Schritte zur Behandlung einzuleiten.

Behandlung von Schulterschmerzen

Je nach Art und Ursache der Schmerzen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu können beispielsweise Physiotherapie oder bestimmte Medikamente, aber auch Operationen zählen. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt wird mit Ihnen die geeignete Therapie besprechen und Sie über die entsprechenden Möglichkeiten aufklären.

Auch Verfahren wie Akupunktur oder Ultraschalltherapie werden von immer mehr Arztpraxen bei der Therapie von Schmerzen eingesetzt. Ob eine solche Therapie bei Ihnen sinnvoll ist und infrage kommt, kann Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt sagen.

Behandlungsmöglichkeiten

Behandlungsmöglichkeiten im Überblick

TENS kann zur Schmerzlinderung bei akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. TENS-Geräte können dazu beitragen, die Schmerzen zu reduzieren. Sie können die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe anregen, die für die Linderung von Schmerzen verantwortlich sind.

Bei nichtentzündlichen Erkrankungen kann Wärme zur Linderung von Schulterschmerzen beitragen. Vor allem bei verspannter Muskulatur wird die Wärmetherapie häufig eingesetzt, um die Muskeln zu entspannen und so gegen die Schmerzen anzugehen.

Bei Schmerzen durch Verspannungen können Verfahren wie Biofeedback hilfreich sein. Beim Biofeedback erhalten Sie von einem Gerät Rückmeldung über Körperfunktionen, die Sie sonst nicht bewusst wahrnehmen können. Dazu gehört z. B. die Muskelspannung. Mit Biofeedback können Sie die bewusste Entspannung der Muskulatur einüben.

Hinweis: Diese Seiten bieten allgemeine Informationen zum Thema Schmerzen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/ ‑ behandlung geeignet und ersetzen nicht den Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.

Navigation