Nackenschmerzen
Fast jeder kennt das: Eine unbedachte Bewegung mit dem Kopf oder etwas zu lange im kalten Luftzug gesessen und plötzlich ist es passiert – der Kopf lässt sich kaum noch drehen, der Nacken tut weh! Nackenschmerzen sind lästig und den meisten wohlbekannt.
Nackenschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben und mehr oder weniger harmlos sein. Wenn Sie unter Nackenschmerzen leiden, sollten Sie diese daher von einem Arzt untersuchen lassen.
Der Nacken: Anatomie und Funktion
Der Nacken ist der hintere Teil des Halses. Er besteht hauptsächlich aus der Halswirbelsäule (HWS) und der Nackenmuskulatur.
Die Halswirbelsäule gehört als Teil der Wirbelsäule zu den tragenden Bestandteilen des Körpers und ist der beweglichste Teil der Wirbelsäule. Sie besteht aus sieben Halswirbeln, die durch Wirbelgelenke miteinander verbunden sind. Zwischen den Wirbelkörpern sitzen die Bandscheiben, die als Stoßdämpfer und Verbindungsstücke fungieren und u. a. dafür sorgen, dass die Wirbelsäule beweglich und biegsam ist. Die Nacken- und Rückenmuskulatur stützen die Halswirbelsäule. Sie sind dadurch vielen Belastungen ausgesetzt und daher anfällig für Verspannungen und Verkrampfungen.
Ursachen für Nackenschmerzen
Nackenschmerzen werden häufig durch Probleme mit der Halswirbelsäule oder der Muskulatur verursacht. Muskelverspannungen sind dabei oft beteiligt. Gerade bei Menschen, die beruflich viel am PC oder am Steuer eines Wagens sitzen, kann die Nackenmuskulatur aufgrund der einseitigen Haltung schnell verkrampfen und schmerzen.
Bei Abnutzungserscheinungen wie Arthrose kommt es ebenfalls oft zu Nackenschmerzen: Abgenutzte Wirbel und Gelenke können zu einer Fehlbelastung der Bänder und damit zu Sehnenreizungen und Muskelschmerzen führen. Auch Entzündungsreaktionen der Sehnen können Schmerzen auslösen.
Nicht selten sind entzündliche rheumatische Erkrankungen für Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verantwortlich. Dabei handelt es sich um Entzündungen, die beispielsweise Gelenke und Muskeln betreffen können.
Ein Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule kann Nackenschmerzen auslösen. Durch Risse im Faserring können Teile der inneren Bandscheibe austreten und Nerven oder Rückenmark komprimieren. Das kann zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und Lähmungen führen, je nach Schwere des Vorfalls.
Darüber hinaus können Nackenschmerzen auf schwere Erkrankungen wie eine Hirnhautentzündung hinweisen. Sofern Sie längere Zeit unter Nackenschmerzen leiden oder weitere Symptome wie Fieber und Benommenheit hinzukommen, sollten Sie daher umgehend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um die Ursachen der Schmerzen abzuklären.
Behandlung von Nackenschmerzen
Die Behandlung von Nackenschmerzen hängt stark von ihrer Ursache ab. Neben der physikalischen und medikamentösen Therapie können auch nichtmedikamentöse Verfahren eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern.
Akupunktur, Ultraschall- und Lasertherapie werden von immer mehr Arztpraxen in der Schmerztherapie eingesetzt. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie hier beraten.
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Die Verwendung von TENS-Geräten hat sich bei Schmerzen seit Jahrzehnten bewährt. Diese handlichen Geräte können durch sanfte elektrische Impulse die Weiterleitung von Schmerzreizen unterdrücken und zur Ausschüttung körpereigener Stoffe beitragen, die schmerzlindernd wirken. TENS kann z. B. bei Arthrose, rheumatischen Erkrankungen, Muskelschmerzen und Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall zur Linderung der Schmerzen eingesetzt werden.
Mit Geräten zur elektrischen Muskelstimulation (EMS) kann die Nackenmuskulatur trainiert werden. Das kann einerseits dazu beitragen, die Muskeln zu kräftigen und so für einen Ausgleich bei zu einseitiger Belastung sorgen. Andererseits können so ggf. auch Verspannungen gelöst und damit Schonhaltungen entgegengewirkt werden, die sonst die Problematik verschlimmern könnten.
Bei nichtentzündlichen Schmerzen kann auch Wärmetherapie dazu beitragen, Verspannungen zu lösen und Schmerzen zu lindern.
Bei Schmerzen durch Verspannungen können auch Verfahren wie das Biofeedback hilfreich sein. Beim Biofeedback erhalten Sie von einem Gerät Rückmeldung über Körperfunktionen, die Sie sonst nicht bewusst wahrnehmen können. Dazu gehört z. B. die Muskelspannung. Mit Biofeedback können Sie die bewusste Entspannung der Muskulatur einüben.
Hinweis: Diese Seiten bieten allgemeine Informationen zum Thema Schmerzen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/ ‑ behandlung geeignet und ersetzen nicht den Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.