Das Handgelenk: Anatomie und Funktion
Das Handgelenk ist das Gelenk zwischen Speiche und Handwurzelknochen (Articulatio radiocarpalis, auch: proximales Handgelenk) sowie das zwischen den beiden Reihen der Handwurzelknochen (Articulatio mediocarpalis, auch: distales Handgelenk). Im weiteren Sinne werden auch die übrigen Gelenke der Handwurzel dazugezählt, die nur einen geringen Bewegungsumfang zeigen. Alle Teilgelenke wirken gemeinsam als funktionelle Einheit und ermöglichen die Beugung Richtung Handinnenfläche, Streckung Richtung Handrückseite sowie Bewegungen Richtung Daumen und Kleinfinger. Eine Vielzahl an Bändern und Sehnen verleiht dem Handgelenk Stabilität.
Ursachen für Handgelenkschmerzen
Handgelenkschmerzen können durch eine ganze Reihe von Faktoren bedingt werden. Neben offensichtlichen Ursachen wie Brüchen oder Verstauchungen können beispielsweise Verschleiß, Entzündungen oder Nervenreizungen Schmerzen im Handgelenk auslösen. Sie sollten deshalb stets eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um die Ursache der Schmerzen abzuklären.
Eine Verschleißerkrankung, die durch Abnutzung des Gelenkknorpels entsteht, ist die sogenannte Arthrose. Durch die Abnutzung kann es zu Entzündungen kommen, was teils starke Schmerzen verursacht.
Beim sog. RSI-Syndrom (RSI = Repetitive Strain Injury, also eine Verletzung, die durch sich wiederholende Belastungen entsteht), auch Mausarm genannt, können Reizungen und Entzündungen der Sehnen Schmerzen im Handgelenk hervorrufen. Dieses Krankheitsbild entsteht häufig bei Berufen, bei denen immer wieder die gleichen Bewegungen ausgeführt werden, wie an Computerarbeitsplätzen, bei Fließbandarbeit und im Handwerk.
Nervenschädigungen wie beim Karpaltunnelsyndrom (CTS) können ebenfalls Schmerzen und Empfindungsstörungen verursachen. Dabei wird durch eine Verengung im Karpaltunnel, der im Handgelenk verläuft, der innenliegende Medianus-Nerv geschädigt. Neben Schmerzen und Missempfindungen kann es auch zu einem Abbau der Handmuskulatur kommen, die in Abhängigkeit des betroffenen Nervs steht.
Behandlung von Handgelenkschmerzen
Die Behandlung von Handgelenkschmerzen hängt sehr stark mit ihrer Ursache zusammen. So lassen sich viele Ursachen für Handgelenkschmerzen leichter und besser behandeln, wenn sie in einem frühen Stadium diagnostiziert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei anhaltenden Schmerzen im Handgelenk eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.
Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
Bei einer Sehnenscheidenentzündung ist es oft hilfreich, wenn das betreffende Handgelenk mit Bandagen o. Ä. ruhig gestellt wird. Bei nichtentzündlichen Erkrankungen kann auch Wärme dabei helfen, die Handgelenkschmerzen zu lindern.
Bei Schmerzen im Handgelenk durch Rheuma, Arthrose, Entzündungen oder Karpaltunnelsyndrom können zudem TENS-Geräte eingesetzt werden. Diese können dazu beitragen, dass die Weiterleitung des Schmerzreizes am Rückenmark blockiert und die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe zur Schmerzlinderung angeregt wird. TENS-Geräte sind klein und handlich und können sowohl unterwegs als auch zu Hause angewandt werden.
Schließlich werden auch alternative Verfahren wie Akupunktur, Ultraschall- und Lasertherapie von immer mehr Arztpraxen in der Schmerztherapie eingesetzt. Ihr Arzt kann Sie hier beraten.
Hinweis: Diese Seiten bieten allgemeine Informationen zum Thema Schmerzen. Sie erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/ ‑ behandlung geeignet und ersetzen nicht den Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.
Literatur
- https://www.leading-medicine-guide.com/de/anatomie/hand
- Hand: im Orthopädischen Lexikon - Orthinform
- www.gesundheitsinformation.de/karpaltunnelsyndrom.html
- https://www.gesundheitsinformation.de/wie-kann-eine-sehnenscheidenentzuendung-behandelt-werden.html
- Mausarm (RSI-Syndrom, Repetitive Strain Injury) (onmeda.de)